Biologisch Integrative Gynäkologie
Endometriose, eine Autoimmune Erkrankung?
Die Gesamtzahl der Betroffenen bei der Endometriose beträgt etwa 5-10% der prämenopausalen Frauen, bei Frauen mit Kinderwunsch und/oder Unterbauchschmerzen beträgt diese Rate bis zu 50%.
Allzu oft führen die häufig diffusen Beschwerden und Symptome zu erheblichsten Einschränkungen der Lebensqualität und auch der Fruchtbarkeit.
Auch aufgrund der unspezifischen Symptomatik der Endometriose wird diese chronische (autoimmune?) Erkrankung in der Regel noch immer zu spät erkannt. Viele Patientinnen berichten über einen teils lebenslangen Leidensweg.
"Klassische" Behandlung: 75% Rückfallrate
Der klassische schulmedizinische Therapieansatz mit operativer Herdsanierung und medikamentöser Hormonbehandlung verbleibt meist unbefriedigend. In bis zu dreiviertel aller Fälle kehrt die Endometriose zurück.
Ursachen: Nach wie vor unbekannt
Seit Professor von Rokitansky 1860 in der Zeitschrift der Gesellschaft der Ärzte in Wien erstmals den Fall einer Endometriose vorstellte, wurden viele Erklärungsversuche über die Ursachen und die Krankheitentstehung der Endometriose unternommen.
So ausführlich heute die Beschreibung, die Klassifizierung und die überwiegend symptomatische Behandlung der Endometriose vorangeschritten ist, so wenig ist über die grundsätzlichen Ursachen bekannt. Auch wenn die Wissenschaftsplattform pubmed unter dem Suchwort "endometriosis" mehr als 26.000 Treffer ausweist.
Alles nur Vermutungen und Therorien
Aufgrund der versprengten Gebärmutterschleimhaut, in der Regel in den Unterbauch, liegt die Vermutung nahe, bei der Endometriose handle es sich u.a. um eine über die Eileiter in den Bauchraum fortgeleitete Menstruation. Die schlichte Therorie der "retrograden Menstruation".
Alleinige These der retrograden Menstruation nicht haltbar
Spätestens jedenfalls seit sich Endometrioseherde in Organen nachweisen ließen, die in keiner anatomischen Verbindung zur Gebärmutter stehen, wie Gehirn und Lunge, sich die Endometriose gar bei Frauen ohne Gebärmutter findet, warum eine retrograde Menstruation zum Beispiel aber nur bei 5-10% der Frauen zur Endometriose führt und sie sich bei Männern mit Prostatakarzinom nachweisen ließ, seither ist die alleinige These der retrograden Menstruation nicht mehr haltbar.
Die Forschung stockt
Die pharmazeutische Forschung zur medikamentösen Behandlung der Endometriose stockt bzw. findet nicht statt. Die Ursachen der Endometriose liegen vermutlich tiefer. Ein sinnvoller integraler Ansatz könnte wie betont die Einordnung als Autoimmunerkrankung sein. Dies eröffnet neue (biologische) Wege der Behandlung.
"Auch deswegen liegen integrale Ansätze bei der Endometriose nahe, Ansätze die nicht nur das Organ oder das Symptom, sondern das Immunsystem, den Menschen als biologisches Gesamtsystem in Betracht ziehen."
Umweltgifte?
Andere Ursachen wie z.B. immunologische und Umwelt- Faktoren müssen bei dieser chronisch entzündlichen Erkrankung ein Rolle spielen.
Und hier setzt eine erweiterte integrale Vorstellung über die Gründe der Endometriose als zum Beispiel autoimmune Erkrankung an.
Studie: Matta K, Cano-Sancho G et al. Associations between persistent organic pollutants and endometriosis: A multiblock approach integrating metabolic and cytokine profiling. Environ Int. 2021 Oct 11;158:106926
Hier empfieht sich z.B. eine professionelle Entgiftung
Und der erste Schritt ist hier immer die professionelle Zahnsanierung, mit unter anderem der Entfernun von Amalgam, wurzelkanalbehandelten Zähnen und den sog. NICOS. Dies mag weit her geholt und ohne direkten Zusammenhang erscheinen. Wer aber genauer hinschaut, dem erschliessen sich die holistischen Zusammenhänge. mehr lesen ..
Endometriose & Oxidativer Stress
Oxidativer Stress gilt, wie bei anderen entzündlichen Erkrankungen, als eine der wichtigsten Krankheits-Voraussetzungen.
Krankheit entsteht nur wo Widerstandskraft (Resilienz) herabgesetzt ist. Unter anderem hier setzt eine integrale Behandlung an. Eine ganze Reihe nachweislich wirksamer antioxdativer Behandlungen kann helfen. Zum Beispiel die medizinische Ozonbehandlung. mehr lesen ..
Umdenken (dringend) erforderlich
Systematisch biologisch integrative Behandlung
In einer integralen biologischen Denkweise ist jede Aussaat, jede Erweiterung, jedes ungerichtete Wachstum von Körperzellen Ausdruck von chronischen Mangelzuständen, einer kumulativen Überbelastung mit körperfremden Substanzen, von Regulationsstörungen und von genetischen, epigenetischen Faktoren mit u.a. der Folge einer geschwächten körperlichen Immunantwort.
Diese integrale biologische Betrachtung bedeutet nicht selten ein völliges Umdenken und eine therapeutische Kehrwende von der symptomatischen Behandlung (Operation, Medikation) auf die intrinsiche Fähigkeit jedes biologischen Systems zur (Selbst) Regeneration.
Eine körpereigene Fähigkeit zur Selbstregeneration, die immer wieder angeführt wird, in ihrer Wirkung aber oft vergessen oder zumindest erheblich unterschätzt ist.
Auch wenn die klassische operative Therapie mit Bauchspiegelung und Herdentfernung jeder integralen Behandlung vorangestellt werden sollte, scheint die systematische integrale Mit- und Weiterbehandlung eine mehr als sinnvolle Option, mit hoher Wahrscheinlichkeit vermutlich gar die langfristig einzig Erfolgversprechende.
Studien zum integralen Behandlungsansatz (Auswahl)
Endometriosis is a chronic, inflammatory, condition of high incidence and serious reproductive and general health consequences. Understanding the pathogenesis of endometriosis is crucial for proper diagnostic and ordering the most effective treatment. Even though there is a large body of data regarding this pathology our understanding of the pathogenesis of this disease remains incomplete. Current data regarding endometrial origin, metaplastic and Mullerian embryonic rests theory will be reviewed here.
Also genetic, epigenetic, environmental factors and immunological dysfunction role in endometriosis will be summarized.
To conclude, a lot of effort must be put to integrate the abundant data from genetic, epigenetic and immunological studies to propose one coherent theory for the pathogenesis of endometriosis.
PMID: 2827170 DOI: 10.23736/S0026-4784.17.04048-5
Hum Reprod Update. 2018 Sep 1;24(5):577-598. doi: 10.1093/humupd/dmy020.
Is it time for a paradigm shift in drug research and development in endometriosis/adenomyosis?
Guo SW1,2, Groothuis PG3.
BACKGROUND: The drug research and development (R&D) for endometriosis/adenomyosis has been painfully slow. Most completed clinical trials on endometriosis did not publish their results, and presumably failed. Given our growing understanding of the natural history of ectopic endometrium, it is also important to make an inventory of biologicals/compounds that are currently under development to see where we stand and whether they would stand a better chance of gaining regulatory approval than their predecessors.
OUTCOMES: Despite repeated calls for more transparency, only a small fraction of completed trials on endometriosis has been published. A large number of 'novel' compounds under development are simply repurposed drugs, which seem to be ill-prepared to combat the fibroproliferative nature of endometriosis/adenomyosis. This sobering picture indicates an alarming innovation 'drought' in the drug R&D front, resulting in trickling drug pipelines. Some trials foundered owing to unanticipated serious side-effects, or because attempts were made to suppress a target that can be compensated for by redundant pathways, but many failed in efficacy, indicating that the translational value of the current models is seriously questionable. All existing animal models of endometriosis do not recapitulate the key features of human conditions.
WIDER IMPLICATIONS: The glaring innovation drought in drug R&D for endometriosis/adenomyosis should sound alarms to all stake-holders. The failed clinical trials in endometriosis also indicate that some past research had serious deficiencies.
In light of the recent understanding of the natural history of ectopic endometrium, it is perhaps time to shift the research paradigm and revamp our research focus and priorities.
PMID: 29893860 DOI: 10.1093/humupd/dmy020
PMID: 22791380 DOI: 10.1007/s00404-012-2439-7
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Matta K, Cano-Sancho G et al. Associations between persistent organic pollutants and endometriosis: A multiblock approach integrating metabolic and cytokine profiling. Environ Int. 2021 Oct 11;158:106926
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https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0890623813001202