Biologisch Integrative Behandlung
Morbus Hashimoto
Beim Morbus Hashimoto, der Hashimoto Thyreoiditis, handelt es sich um eine autoimmune Entzündung der Schilddrüse, bei der der Körper u.a. Antikörper gegen das eigene Schilddrüsengewebe bildet.
In etwa 70% der Fälle tritt der Morbus Hashimoto bei Frauen auf, seltener bei Männern.
Insbesondere auch in der Kinderwunschbehandlung ist die Schildrüse von zentraler Bedeutung, weswegen sie grundsätzlich in die Diagnostik und biologische Behandlung mit einbezogen ist.
In der integralen biologischen Betrachung gilt die Schilddrüse nicht ein isoliertes Organ, sondern ist immer Teil das biologischen Gesamtsystems Mensch. Die biologische Betrachtung sieht die Schilddrüse gedanklich, wie eine Blatt an einer Pflanze, bei die alleinige Behandlung des Blattes auch selten umfassend zum Ziel führen würde. Diese in der Regel kaum gewohnte therapeutische Betrachtung allerdings erweitert die reine Organbehandlung von einer symptomatischen in eine systematische Dimension.
Zerstörung der Schilddrüse
Durch die chronische Entzündung der Schilddrüse kann diese auf Dauer zerstört werden. Die Folge ist in der Regel zunächst eine Schildrüsenunterfunktion und damit eine Unterversorgung an lebenswichtigen Schilddrüsenhormonen.
Schilddrüsenhormone als hormonelle Taktgeber sind im gesamten Stoffwechsel für Antrieb und Energie und auch bei Kinderwunsch von größter Bedeutung.
Klassische Behandlung
Die klassische Behandlung des Morbus Hashimoto besteht im medikamentösen Ausgleich der abnehmenden Schildrüsenfunktion. Der kontinuierliche Verlust der Schilddrüse wird ggf, mit Ultraschall dokumentiert. Dies ist zwar eine sinnvolle symptomatische Behandlung. Mögliche Ursachen werden allerdings nicht betrachtet, da sie nicht bekannt sind. Schulmedizinisch gilt der Morbus Hashimoto, wie andere autoimmune Erkrankungen auch, als nicht heilbar.
Die holistisch integrale Sicht der
System Erkrankung
In einer integralen Sicht allerdings werden autoimmune Entzündungen als Systemerkrankungen betrachtet. Wird der Morbus Hashimoto nicht nur als isolierte Organerkrankung gesehen, sondern als Ausdruck einer insgesamten "leisen unterschwelligen" Entzündung des gesamten Körpers (Silent Inflammation), bieten sich eine Reihe neuer Behandlungsoptionen.
Silent Inflammation
Die entzündete Schilddrüse ist in der integralen Betrachtung das Organ, dass auf eine "Silent Inflammation" im gesamten Organismus hinweist, bei dem sich also die stille unterschwellige Entzündung manifestiert. Häufig finden sich Komorbititäten (zusätzliche Erkrankungen) wie Dysplasien, Neurodermitis und andere chronisch entzündliche Erkrankungen. Der gesamte Körper ist also erkrankt, nicht nur das Organ, wenn auch ggf. unterschwellig und leise.
Das Thema Jod
Das Element Jod beschleunigt nach klassischer Sicht den Krankheitsverlauf des Morbus Hashimoto. Dies allerdings ist Gegenstand weltweiter Forschungen und wird von führenden Schilddrüsenforschern und aus einer integralen Sicht als so nicht mehr haltbar betrachtet. Denn Jod ist essentiell für etwa 150 andere bedeutsame Körperfunktionen, nicht nur für die Schilddrüse. Die Schilddrüse ist aufgrund seines hohen Jodbedarfs allerdings möglicherweise das Organ, bei dem sich ein Mangel am ehesten zeigt. Es ist z.B. möglich durch einen gezielten speziellen Protokoll-Aufbau die Schilddrüse wieder an das lebenswichtige Jod zu adaptieren. Diese Betrachung führt in der Regel allerdings zu erheblichen Kontroversen.
Fruchtbarkeit
Die gestörte Hormonproduktion der Schilddrüse beeinträchtigt auch die Fruchtbarkeit, eine natürliche Empfängnis ist dadurch erschwert. Auch das Risiko einer Fehlgeburt ist bei einer Autoimmunerkrankung der Schilddüse erhöht.
Oxidativer Stress & Antioxidantien
Auch wenn die Ursachen für das Auftreten einer Autoimmunthyreoiditis nicht isoliert zu betrachten sind, so wird immer deutlicher, dass oxidativer Stress an der Krankheitsentstehung mitbeteiligt ist. Da oxidative Schädigungen von Zellen gleichzeitig auch die Eizellqualität, die frühe Embryonalentwicklung und sogar die Einnistung des frühen Embryos beeinträchtigen ist auf eine ausreichende Versorgung mit Antioxidantien zu achten.
B-Vitamine
Patienten mit Autoimmunthyreoiditis haben ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin B12 Mangel. Neben seiner Bedeutung für die Zellteilung zusammen mit anderen Vitaminen der B - Gruppe ist B12 ebenso unentbehrlich für die Regulation des Homocysteinstoffwechsels.
Mikronährstoffe wie u.a. Eisen, Magnesium, Jod, Selen, Coenzym Q 10 sind essentiell für die Schilddrüsenfunktion
70 % der Patientinnen mit M. Hashimoto leiden z.B. zusätzlich unter einem Eisenmangel. U.a. auch Eisen ist ein bedeutsamer Faktor für die Schilddrüse und in der integralen Kinderwunschbehandlung. Wie in der gesamten integralen Medizin sind nie isolierte, sondern immer multimodale und systematische Behandlungen zielführend.