Wenn alle Versuche ohne Arzt nicht zum Erfolg führten - hier sollte man nicht länger als 6-12 Monaten warten - besteht die frauenärztliche Kinderwunschbehandlung zunächst in der zyklusgerechten Hormonanalytik und dem vaginalsonographischen Zyklusmonitoring. Zusätzlich bieten sich, je nach Ursache, spezifische teils komplementäte Therapeutika an.
Das heisst Hormonuntersuchungen zu unterschiedlichen Zykluszeitpunkten, kombiniert mit Ultraschall-Untersuchungen zur Dokumentation und Abschätzung des Zeitpunktes des Eisprungs (Ovulation), mit hormoneller Ovulationauslösung bei reifem Eibläschen und nachfolgender Lutealphasenstützung. Ggf. mit Bestimmung des Zervix-bzw. Insler-Scores, um den günstigsten Befruchtungs-Zeitpunkt (Konzeption) zu terminieren.
Die zuverlässigse Methode: Die Sonographie
Durch die Ultraschalluntersuchung kann das Heranreifen des Eibläschens beobachtet und ausgelöst werden. Der optimale Zeitpunkt kann terminiert werden. Ein größer werdendes Eibläschen mit im Mittel etwa 2 mm pro Tag, das um den Eisprung einen Durchmesser von 20–22 mm erreicht hat, spricht für einen reifes Eibläschen.
Hormone
Die hormonelle Überwachung des Follikelreifens geschieht durch Überprüfung des Luteinisierenden Hormons (LH) und des 17β-Östradiols, die über eine tägliche Blutuntersuchung vom 10. Zyklustag an bis zum Eisprung bestimmt werden. Normalerweise steigt präovulatorisch das 17β-Östradiol an und erreicht für 24 Stunden ein Plateau zwischen 150 und 300 pg/ml. Östradiolanflutung und LH-Peak sind für die Eizellreifung und für die Ovulation unabdingbare Voraussetzung.
Clomifen
Das verbreitetste Mittel zur Eizellreifung ist Clomifen, ein Antiöstrogen, das unter Zuhilfenahme des negativen Feedbacks die Hypophyse zur Gonadotropinfreisetzung bringt. Diese Behandlung sollte immer mit einer sonographischen Follikulometrie begleitet werden. Es besteht die Gefahr von Mehrlingsschwangerschaften.
Neben den körperlichen und seelischen Komponenten ist der Faktor Zeit von entscheidender prognostischer Bedeutung in der Kinderwunschbehandlung. Spätestens nach 6-12 Monaten Eigenbehandlung und nach etwa 6 Versuchen in unserer Praxis empfieht sich eine sog. Assistierte Reproduktion (ART) dass heisst die Reagenzglasbefruchtung (IVF-Behandlung).
Ergibt die Diagnostik verschlossene Eileiter oder einen pathologischen Spermienbefund empfiehlt sich die ART primär ohne Zeitverzug. Wir empfehlen geeignete Kliniken und begleiten auf Wunsch eine weitere Behandlung.